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EHEMALIGER TECHTEENS TEILNEHMER KARL IM GESPRÄCH

EHEMALIGER TECHTEENS TEILNEHMER KARL IM GESPRÄCH

Wie kann man Schüler*innen auf digitale Lebens- und Arbeitswelten vorbereiten und sie gleichzeitig für Berufswege in MINT-Bereich begeistern? Diese Frage stellte sich vor einigen Jahren die SoftwareONE Deutschland GmbH, ehemals Comparex AG, und holte sich mit der Joblinge gAG Leipzig pädagogische Unterstützung an Bord. Im Jahr 2018 fiel dann der Startschuss für die Digitalisierungsinitiative TechTeens, welche Oberschüler*innen der 8.-10 Klassen am Standort Leipzig als wöchentliches Bildungsformat in den Bereichen Programmierung, Webdesign/-entwicklung, Robotik und Marketing coacht. Durch die Einbindung ehrenamtlicher Mentor*innen regionaler Partnerunternehmen gestaltet TechTeens so die Schule von Morgen.

Einer, der das Projekt hautnah miterlebt hat und sogar drei Jahre hintereinander als TechTeen der Georg-Schwarz-Oberschule mit dabei war, ist Karl. Wir haben Karl getroffen und wollten von ihm wissen, wie sich seine Zeit nach TechTeens gestaltete und was ihm die Teilnahme ganz persönlich gebracht hat.

Es ist ein Donnerstag am späten Nachmittag. Wir haben uns mit Karl digital verabredet. Vor einigen Monaten ist er in seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung bei der SoftwareONE am Standort Leipzig gestartet – und gerade von der Berufsschule zu Hause angekommen. Mit vielen Fragen im Gepäck schalten wir uns digital in Karls Jugendzimmer und erleben einen jungen Mann, der sehr reflektiert über seine Zeit bei TechTeens erzählt und seinen Traumberuf gefunden zu haben scheint.

Karl, erzähl mal, wie bist Du eigentlich zu TechTeens gekommen?

„Für mich stand damals fest, ich möchte ein freiwilliges Projekt an der Schule machen und wollte natürlich etwas, das mich interessiert. Programmieren gehörte hier schon länger dazu. Ich hatte vor TechTeens bereits durch eine AG erste Berührungspunkte mit der Programmierung eines Legoroboters. TechTeens war daher meine erste Wahl und ich habe es bis heute nicht bereut.“ Das Projektangebot, so erinnert sich Karl, sei in jedem Jahr gut besucht gewesen, aber gerade zu Beginn seiner TechTeens Zeit seien es doch mehr Jungs gewesen, die den Schritt ins Projekt wagten. „Mittlerweile ist das schon im Wandel und es gibt immer mehr Mädchen, die sich im Projekt engagieren. Daher finde ich es eine super Idee, dass es im Schuljahr 2022/23 auch erstmals eine TechTeens4Girls Edition an einer Partnerschule geben wird.“

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Wie wichtig waren für Dich Deine Klassenmentor*innen?

„Für mich ist das Besondere am Projekt, dass sich Fachkräfte, Freelancer und Ehrenamtliche aus den verschiedensten Berufsfeldern im Projekt engagieren und sich wöchentlich Zeit für uns nehmen“

„Es ist schon ein Unterschied, ob da der schuleigene Infolehrer sitzt, der zwar echt guten Unterricht macht, oder aber Leute, wo du weißt, die machen das tagtäglich, das ist deren Job, die wissen genau was sie tun und wie sie dir helfen können. Ich fühlte mich von Anfang an sehr unterstützt.“

Wöchentlich, so erinnert sich Karl, war ein Teil des Mentor*innenteams im Klassenzimmer vor Ort, der andere habe sich über die digitale Tafel in das Klassenzimmer geschaltet. Teambuilding sei von Anfang an ganz großgeschrieben worden. „Die Mentoren hatten eine gute Mischung aus: wir motivieren dich und wir zeigen dir was du machen kannst, ohne es zu stark vorzugeben. Man konnte selbst mitdenken und mitentwickeln, so gab es Erfolgserlebnisse und man war motiviert weiterzumachen.“

Aber nicht nur die Mentor*innen, auch das TechTeens-Team, vor allem hier auch Sebastian Goldhorn, sei ihm in guter Erinnerung geblieben. „Er hat mich sehr bei meiner Berufsbildfindung unterstützt.“

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Hat Dich TechTeens auf Deine heutige Ausbildung ein Stück weit vorbereiten können?

„Ja, der TechTeens-Unterricht war für mich schon neu, wir hatten das Projekt ja während der Corona-Zeit und haben viel über die Kommunikationsplattform Teams gearbeitet. Die nutzen wir auch in meinem Ausbildungsbetrieb täglich. Auch der Rückblick auf die letzte Stunde, das Planen der Inhalte und Aufteilen in Kleingruppen, um das Projekt zu realisieren, kommt meinem jetzigen Tagesablauf als Azubi sehr nah. Viele Tools, die wir damals genutzt haben, nutze ich auch heute noch.“

Welche Rolle hat TechTeens denn bei Deiner Berufswahl gespielt?

„Der Beruf des Fachinformatikers ist damals schon sehr durch TechTeens in meinem Kopf gereift. TechTeens bietet den Vorteil, dass man als Jugendlicher ganz entspannt an das Thema Programmierung herangebracht wird. Aus Interesse heraus habe ich dann durch den Kontakt zu SoftwareOne damals ein Praktikum gemacht.

Da habe ich das erste Mal Mirko gesehen, der bereits im ersten Lehrjahr Azubi und ehemaliger TechTeen war. Das hat mich ungemein inspiriert.“

Karl berichtet, wie er sich anschließend für die Ausbildung beworben und alles gut geklappt habe, da man ihn aus dem Projekt heraus schon gut kannte. „Heute lerne ich den Beruf des Fachinformatikers für Anwendungsentwicklung und es gefällt mir sehr gut. Dafür nehme ich auch gerne die längeren Fahrtzeiten zum Unternehmen und zur Berufsschule inklusive Außenstelle in Kauf.“
Die Chance, so ist sich Karl sicher, später auch in einem der regionalen Partnerunternehmen Azubi zu werden, sei auf jeden Fall hoch.

Sag mal Karl, was würdest Du Dir denn für TechTeens wünschen?

„Ganz klar, dass in Zukunft noch mehr Schulen von dem Angebot profitieren. Klasse fände ich, wenn es dazu erste Schnupperangebote an den Schulen gibt, zum Beispiel durch TechTeens-Schüler*innen, die mit ihren Mentoringteams in die Schulen gehen und kleine Workshops halten. Ich glaube das würde die Kids sehr motivieren, es selbst zu probieren. Auch die Idee selbst als ehemaliger TechTeen-Teilnehmer zukünftiger Mentor zu sein, finde ich spannend.“

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Und was möchtest Du denn einem zukünftigen TechTeen abschließend noch mit auf den Weg geben?

„Ich bin der Meinung, ein zukünftiger TechTeen sollte sich darauf einlassen, aktiv mitmachen und sich die wichtige Frage stellen:

Denk mal ernsthaft darüber nach, ob du der Meinung bist, dass Dir das Spaß macht und ob du dir vorstellen kannst, dies später mal als Beruf zu machen. Sieh TechTeens als eine Art Praktikum für deine spätere Jobfindung.“

Das ist ein toller Rat, Karl, hab Dank für dieses Interview. Wir sind auf jeden Fall stolz darauf, dich als TechTeen mit an Bord gehabt zu haben und freuen uns über den Weg, den Du bis heute beschritten hast. Und wenn es irgendwann mit einem Mentoring klappt, dann sind wir sicher, dass Du mit Deiner Art und Betrachtungsweise der Dinge eine große Motivation für zukünftige TechTeens sein wirst.

Die TechTeens Initiative wurde 2018 von der SoftwareONE Deutschland GmbH (ehemals COMPAREX AG) ins Leben gerufen. Im Schuljahr 2018/19 begann die Kooperation mit der Stadt Leipzig und 6 Oberschulen im Stadtraum. Seitdem engagieren sich freiwillige Mentor*innen des Leipziger Unternehmensstandorts regelmäßig in den wöchentlichen Projektstunden. Wir freuen uns auf weitere Unternehmenspartner. Interviews mit unseren Akteur*innen und aktuelle Neuigkeiten gibt es auf unserem Instagram-Kanal.

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